Hello, friends and followers
When women make headlines, it always arrests our attention. We are after all a store for women. Not all stories touch us on a very personal level but this one has.
For those of us who are not into Swiss politics – Sanija Ameti is a 32-year-old female politician. A few weeks ago she uses a page out of a catalogue for shooting practice and then posts the bullet-perforated image on Instagram along with one of herself in shooting posture – arm outstretched holding a gun. Her comment is one single word – abschalten, literally switch off. In German, we use it to mean relax. The post backfired utterly. The images on the page were of the Madonna and the Child. The reactions have been venomous.
Kaum jemand, der/die seither nicht auf Motivsuche wäre. In ihrer Partei hat sie ein Erdbeben ausgelöst. Weshalb hat sie es getan? Weshalb tun wir die Dinge, die wir tun? Hinter jeder Tat steckt ja bekanntlich ein Motiv.
The thriller writer Phyllis Dorothy James wrote: “All the motives for murder are covered by four Ls: Love, Lust, Lucre and Loathing.” We do not murder, but oftentimes we end up doing things that are just unbelievably dumb and stupid und in the process hurting ourselves and those we love most. Why? There are harmless questions and dangerous questions. This is a dangerous question.
Darum vielleicht weichen wir der Warum-Frage möglichst aus. Mir hat sie immer Angst gemacht, denn ich habe irgendwie instinktiv gewusst, was ich bei meiner Suche finden würde – meine gravierenden Charakterfehler, und meinem eigenen Schlangennest wollte ich auf keinen Fall begegnen. Ich war (noch) nicht bereit mich zu ändern, obwohl ich vor allem meine Frau und Kinder damit verletzt habe.Ich war ein Ausblendungskünstler.
In my 40ies I read the philosopher Martin Buber: “Love is the responsibility of an I for a You: in this consists what cannot consist in any feeling — the equality of all lovers.” To read is not necessarily to understand. I had earned a master’s degree and could not understand the simple thing that Martin Buber was saying. It was the (unfortunately) long period of my life in which I was only capable of what Buber calls the I-It relationship. It may seem bizarre, but I was unable to see and recognize the personhood of others. I was so caught up with myself, my needs, my desires, my ambition. The others existed only as a means to my very egoistic ends. Unfortunately, the condition is far too common today than ever before in human history. It’s called narcissism.
Ich meine, keine und keiner, der/die nicht als Narzissten geboren wäre, und wir wachsen zum Glück (nach einem sehr individuellen Zeitplan) aus unserem narzisstischen Streben raus. Einige früher, andere später. Leider gibt es auch die, die es nie schaffen. Die Greifarme des Narzissmus gehen ganz, ganz tief, sind subtil und die abzuhacken ist kein leichtes Unterfangen.
Menschen haben manches gemeinsam. Mit Sanija Ameti teile ich sicherlich zwei Dinge. Wir sind beide Immigranten und, ich erlaube mir diese Annahme, Narzissten. Narzissten haben es schwer in jeder Organisation, ob Ehe, Firma oder Partei. Wir sind so gefangen in unserer eigenen Agenda, dass wir die Bedürfnisse und die Rechte der anderen, bewusst oder unbewusst, einfach ausblenden. Es ist wie ein Loch im Sehen, und so schaffen wir es die Mikro- bzw. Makro-Institutionen, derer wir ein Teil sind, in existentielle Krisen zu stürzen, wenn nicht gar zu zerstören.
Jenny Holzer has an exhibition in the Guggenheim Museum called Light Line. She says: Read the art. She has been doing it for 35 years. In the museum LED signs go all the way up it’s ramp. Here is a phrase that swirls there: Your Actions Are Pointless If No One Notices. Jenny Holzer helps me to truly understand the times we are living in and my narcissist fellow human being Sanija Ameti better. When being noticed counts more than all else, then you no longer want to be a human being, you want to be god.
Eine einzige, unüberlegte unglückliche Entscheidung vor Jahren hat meine Familie und mich in ein Kesseltreiben von allerlei Medien und Menschen hineingezogen. Noch heute staune ich darüber, dass meine Arbeitgeber trotzdem zu mir gehalten haben. Bald würde mir klar, dass ich nicht in meinem gemachten Nest bleiben kann. Ich hatte diese Sehnsucht wirklich wahrhaft zu lieben, also die Verantwortung der Liebe zu tragen. Mette und ich haben unsere sieben Sachen gepackt und sind aus herrschaftlichem Bernischen Haus ausgezogen, ohne zu wissen, wo wir hinkommen. Nahezu zwei Jahre wohnten wir in einem abgelegenen Tal im Emmental, da wo Fuchs und Hase sich gute Nacht sagen. Da, weit ab vom Treiben der Welt habe ich angefangen in meinem Schlangennest aufzuräumen. Nach einem kurzen Intermezzo in meinem angestammten Beruf, wurde mir klar, dass ich mich nur verändere, wenn ich angewiesen und verletzlich lebe. Ich liess mir meine Pensionskasse auszahlen und gründete damit cph Zürich.
Dieser kathartische Prozess, ist mir inzwischen klar, endet erst mit meinem letzten Atemzug. Es sind immer Leid und Schmerz, die wirklich bekehren und verändern. Vielleicht geht es Sanija Ameti gleich wie mir – die Krise als Katalysator. Ich wünsche es ihr von Herzen.
Ich werde immer wieder gefragt, was ich in cph lerne oder in diesen letzten 16 Jahren gelernt habe. Wenn etwas, denn dies: Das Du höher wertzuschätzen als die Kasse. Das Beste für das DU zu wollen.
THAT IS YOU – ALWAYS OUR VERY BEST FOR YOU.
Mette and I consider it a great privilege to be able to serve you.
Love
Johnson + (Mette)